Göttingen: Was macht Hochhäuser zum Corona-Hotspot? von Theresa Moeckel Auf einer Luftaufnahme ist ein Gebäudekomplex in Göttingen zu sehen, der aufgrund zahlreicher Coronainfektionsfälle unter Quarantäne steht. © Thomas Meder Foto: Thomas Meder Erneut ist in Göttingen ein Hochhauskomplex Schwerpunkt eines Corona-Ausbruchs. In Göttingen verunsichert derzeit ein zweiter massiver Corona-Ausbruch die Menschen. Erneut ist ein Hochhaus zum Infektions-Hotspot geworden. Wieder handelt es sich um einen Wohnkomplex, in dem viele Menschen auf engem Raum leben. Dem Wohnraum-Atlas Göttingen zufolge ist der zusätzliche Bedarf an Mietwohnungen in den vergangenen Jahren nicht nur größer geworden, sondern im günstigen Preissegment systematisch vernichtet worden. So wohnen in den 17 bis 39 Quadratmeter kleinen Wohnungen des nun betroffenen Hochhauses mehrköpfige Familien. Gerade in engen, geschlossenen Räumen kann eine infizierte Person das Virus leicht an andere übertragen. Gibt es darüber hinaus auch außerhalb der Familien Wege, über die sich das Coronavirus in einem Hochhaus so rasant verbreitet? Aufzug als Hotspot der Virusverbreitung Antworten darauf hat Eberhard Bodenschatz, Professor für Fluidphysik, Strukturbildung und Biokomplexität am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. Er erforscht die Verbreitung von Aerosolen - das sind winzig kleine Schwebeteilchen, über die das Coronavirus übertragen werden kann. Ein regelrechter Hotspot für Viren ist laut Bodenschatz der Aufzug. "In Aufzügen hat man nicht nur das Problem, dass es sehr enge Räume sind, sie sind außerdem oft schlecht oder gar nicht belüftet." Erschwerend komme hinzu, dass es in der Natur von Hochhäusern liege, dass sie viele Stockwerke haben und viele Anwohner deshalb auf die Nutzung des Fahrstuhls angewiesen seien.